Stützräder: abgeschrieben und abgeschraubt
Donnerstag, 6. März 2014
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Hersteller reagieren auf die gestiegenen Kompetenzen der „Generation Laufrad“ und nehmen Stützräder als Radfahr-Lernhilfe aus ihrem Programm. Zu den Ursachen und Hintergründen sprach der pressedienst-fahrrad mit Fahrradexperten und mit einem der größten Kinderradhersteller Deutschlands.
[pd‑f/GuF] Immer weniger Kinder beginnen ihre Radfahrkarriere mit Stützrädern. „In den vergangenen Jahren hat sich das Erlernen des Fahrradfahrens grundlegend verändert“, erklärt Gunnar Fehlau, zweifacher Vater und Autor des „Familien-Fahrrad-Buchs“. Noch vor wenigen Jahren wurden die ersten Fahrversuche der Drei- bis Fünfjährigen meist mithilfe von Stützrädern gemeistert. Heute hingegen steigen immer mehr Kinder zuerst auf ein Laufrad – meist bereits im Alter von zwei oder drei Jahren. Ihre motorische und kognitive Radfahrausbildung beginnt somit wesentlich früher. „Wenn Kinder heute auf ihr erstes Fahrrad steigen, haben sie durch Laufrad und Roller bereits einen ausgeprägten Gleichgewichtssinn entwickelt“, weiß Guido Meitler vom Kinderfahrzeughersteller Puky (www.puky.de). Das Radfahrenlernen beschränke sich bei der „Generation Laufrad“ dann im Wesentlichen auf das Verinnerlichen des Pedalierens und der Bremsen; Balance und Lenkdynamik sind bereits weit ausgebildet.
Grundausstattung: Sicher fahren
Grundausstattung: Sicher stehen
„Diese Erkenntnis sorgt dafür, dass Stützräder immer seltener montiert werden“, erklärt Fehlau. Während Stützräder lange zur Grundausstattung von Kinderrädern gehörten, reagieren Hersteller wie Puky inzwischen auf die geänderten Bedürfnisse der kleinsten Radler: Der Kinderfahrzeughersteller aus Wülfrath liefert seit Anfang 2014 seine kleinsten Räder standardmäßig ohne Stützräder aus. Stattdessen haben die 12-Zoll-Modelle nun serienmäßig einen Seitenständer montiert. „Den braucht nämlich jedes Kind, Stützräder hingegen nicht!“, so Meitler.
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