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Kinderfahrzeuge schenken – das gilt es zu beachten
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Donnerstag, 16. November 2023

Im Kleinkindalter werden die Grundlagen für die Bewegungsbegeisterung gelegt. Für die weitere Entwicklung des Kindes ist es somit enorm wichtig, möglichst früh mit Rutschfahrzeug, Lauf- und Kinderrad in Berührung zu kommen. Kinderfahrzeuge sind zu Ostern, zum Geburtstag oder zu Weihnachten immer eine gute Geschenkidee. Der pressedienst-fahrrad erklärt, was man beim Kaufen und Schenken eines passenden Kinderfahrzeugs beachten sollte und in welchem Alter Kleinkinder die meiste Freude an den jeweiligen Fahrzeugen haben.

Ein lachendes Kleinkind auf einem Rutschfahrzeug in einem Wohnzimmer.Am Anfang darf gerutscht werden

Rutschfahrzeuge bieten den Einstieg in die kindliche Mobilität und sind für Kinder ab den ersten Laufversuchen, also mit rund einem Jahr, praktische Mobilitätshelfer. Bereits zum Laufenlernen hat Kinderfahrzeughersteller Puky den „Traily“ (UVP: 99,99 Euro) im Programm. Als Lauflernwagen bietet das Gefährt Standsicherheit und Kontrolle des Gleichgewichts bei den ersten Schritten. Der Clou: Es ist mit anderen Einsteiger:innen-Fahrzeugen aus dem Puky-Sortiment wie dem „Pukylino“ (UVP: 42,99 Euro) oder dem „Wutsch“ (UVP: ab 49,99 Euro) kombinierbar – es kann als Anhänger zum Transport des Kuscheltiers oder der Lieblingspuppe genutzt werden. Die Kinder profitieren bei den Rutschfahrzeugen vom stabilen Aufbau mit vier Rädern und sind dadurch äußerst kippstabil unterwegs. „Die Gefährte trainieren auf spielerische Weise einfache Bewegungen, z. B. das kräftige Abstoßen vom Boden in Kombination mit ersten Lenkbewegungen. Das fördert und fordert die motorische Weiterentwicklung, was zusätzlich gut für die geistige Entwicklung des Kindes ist“, erklärt Guido Meitler von Puky. Der zusätzliche Effekt: Die Kleinkinder können sich wunderbar austoben und entwickeln sich mit viel Spaß weiter.

Mit zwei Jahren auf zwei Räder

Ab circa zwei Jahren ist das Laufrad für Kinder das passende Fahrzeug für die individuelle Mobilität. Durch die zweirädrigen Flitzer ohne Pedale erlernen die Kleinen das Balancieren und somit eine wichtige Voraussetzung für das Fahrradfahren. „Das Laufrad vereinfacht den späteren Umstieg auf das Fahrrad, weil das Kind das Gleichgewicht in Gleitphasen bereits halten kann. Stützräder sind deshalb passé“, so Meitler. Doch Laufrad ist nicht gleich Laufrad. Die meisten kommen mit zwölf Zoll Radgröße und können ab einer Körpergröße von ca. 90 Zentimetern genutzt werden. Für kleinere Fahrer:innen und Früheinsteiger:innen bietet Puky Räder in acht Zoll Größe an (z. B. „LR M“, UVP: 79,99 Euro). Die niedrige Sitzhöhe ermöglicht einen tieferen Schwerpunkt und das stabile Laufrad wird damit für Kinder ab ca. 85 Zentimetern gut zu handhaben. Es gibt jedoch auch Modelle mit 14-Zoll-Rädern und großen Rahmen. Diese sind für Spätstarter:innen gedacht, also Kinder ab drei Jahren. Die Räder können dann bis ca. zum fünften Lebensjahr genutzt werden. Wie beim Mountainbike sorgen die breiten Reifen für ein besseres Rollverhalten und höhere Sicherheit.

Das Laufrad muss wachsen können

Viel wichtiger als die Radgröße ist bei der Wahl des Laufrads allerdings die Sattelhöhe. Diese muss zur Schritt- und Innenbeinlänge des Kindes passen. Hier gilt: Der Sattel sollte so eingestellt sein, dass die Beine fest auf dem Boden stehen und leicht angewinkelt sind, damit sich das Kind kraftvoll abstoßen kann. Die Sitzhaltung ist möglichst aufrecht, sodass das Kind die Umgebung gut wahrnehmen kann. Dafür sollte auch der Lenker in der Höhe angepasst werden können. Die Arme sind nicht komplett durchgestreckt, sondern leicht angewinkelt. Da Kinder in diesem Alter schnell wachsen, sind stufenlos höhenverstellbare Sättel sowie Lenker empfehlenswert, damit auch das Rad mitwachsen kann und lange Freude macht. „Wenn man nur die Sattelhöhe verstellen kann, verschlechtert das die Sitzhaltung und das Kind verliert schnell die Lust am Laufrad“, weiß Guido Meitler. Auch bei Holzlaufrädern (z. B. „Motorbike“ von M‑Wave, UVP: 94,90 Euro) sollte man auf die Möglichkeit individueller Einstellbarkeit achten. Ein weiteres Kriterium bei der Auswahl ist die Lenkeinschlagsbegrenzung, wie sie beispielsweise viele Holzlaufräder haben. Befürworter:innen argumentieren, dass die Gefahr eines Wegrutschens beim Fahren von zu engen Kurven minimiert werde und sich die Räder stabiler fahren lassen. Guido Meitler sieht die Begrenzung allerdings kritisch: „Wenn das Laufrad auf dem Boden liegt, steht der Lenker automatisch steil nach oben und legt sich nicht um, wenn das Kind darauf fällt. Das kann zu heftigen Verletzungen im Bauch- und Brustbereich führen. Wir verzichten deshalb auf eine Lenkeinschlagsbegrenzung.“ Eltern sollten sich demzufolge genau überlegen, ob sie eine Begrenzung als sinnvoll erachten.

Lieber ohne Bremse bremsen

Ein Rahmen mit tiefem Durchstieg (z. B. „LR 1“ von Puky, UVP: 104,99 Euro) ermöglicht ein leichteres Auf- und Absteigen und in der Folge ein sicheres Fahrgefühl. Ein Diamant- oder Trapezrahmen wirkt hingegen mehr wie ein Erwachsenenrad und soll sportliche Kinder ansprechen (z. B. „Rage 12“ von Winora, UVP: 179 Euro). „Beide Konzepte haben ihre Vorteile. Aber egal, welche Rahmenform man bevorzugt, der Rahmen sollte möglichst robust sein, weil das Laufrad häufig auf den Boden geworfen wird“, weiß Birgit Greif von Winora. Von einer Bremse raten die Hersteller unisono ab – zumindest für Einsteiger:innen. „Eine Bremse am Laufrad ist eine trügerische Sicherheit. Ein Kleinkind hat nicht die nötige Kraft, um die Bremse richtig zu bedienen und auch die Bewegungsabläufe sind nicht darauf ausgerichtet. Eltern müssen die Kinder begleiten und im Notfall eingreifen können“, erläutert Brand Managerin Greif. Viel wichtiger sei von Beginn an ein passender Kinderhelm (z. B. „Anuky“ von Abus, UVP: 44,95 Euro). Einen Vorteil hat eine Bremse am Laufrad jedoch, nämlich, dass das Kind bereits mit der Funktionsweise der Stopper vertraut ist und deshalb der Umstieg auf Kinderräder mit Bremse leichterfallen kann.

Große Touren sollten mit Kindern im Laufradalter nicht unternommen werden. Falls doch einmal ein Radausflug ansteht, haben die Laufräder den praktischen Vorteil, dass sie in einem Kinderanhänger mit großem Stauraum (z. B. „Kid Keeke“ von Croozer, UVP: 999 Euro) einfach Platz finden. „Während sich der Nachwuchs von den Strapazen erholt und womöglich ein kleines Nickerchen macht, können die Eltern entspannt ein paar Kilometer fahren. Am Ziel wird das Laufrad wieder ausgepackt“, gibt Hanna Grau vom Anhängerspezialisten Croozer als praktischen Tipp.

Der Umstieg auf das Kinderrad

Das Kind balanciert bereits geschickt mit dem Laufrad? Dann ist es Zeit für den nächsten Schritt: In der Regel wagen Kinder ab ca. drei bis vier Jahren den Umstieg auf das erste Kinderrad. Dabei ist es wichtig, dass das Kind nicht überfordert, sondern möglichst in seiner Entwicklung gestärkt wird. Das gilt sowohl für die Größe als auch die Art des Rades. Ein zu großes Rad überfordert das Kind zu schnell und verstärkt die Unsicherheit beim Radfahren, was wiederum die Lust nimmt. Zur Ermittlung der passenden Fahrradgröße ist die Schrittlänge ein entscheidendes Maß. Das Kind steht dafür am besten ohne Schuhe mit dem Rücken an einer Wand und hat ein Buch im Schritt eingeklemmt. Die korrekte Schrittlänge wird anschließend zwischen der Oberkante des Buchs und dem Boden gemessen. Der so ermittelte Wert dient der Ermittlung der passenden Rahmenhöhe. Die Hersteller geben die passenden Angaben z. B. auf ihrer Webseite an. Fachhändler:innen können anhand der Daten das passende Rad bestimmen. Dann geht es ans Ausprobieren, denn es kann auch sein, dass nicht jedes Rad zum Kind passt bzw. das Kind sich unwohl fühlt.  Das richtige Kinderrad ist gefunden, „wenn in der niedrigsten Sattelstellung das Kind mit den Fußballen den Boden berühren kann. Das gibt die nötige Standsicherheit“, so Meitler.

Die gängige Laufradgröße für erste Kinderfahrräder liegt bei 16 Zoll (z. B. „LS-Pro 16“ von Puky, UVP: 389,99 Euro). Die Räder eignen sich für Kinder ab einer Körpergröße von 100 Zentimetern und einer Innenbeinlänge von 40 Zentimetern. Bei dieser Größe sind Kinder durchschnittlich um die drei bis vier Jahre alt. Für Früheinsteiger:innen bietet z. B. Puky mit dem „Steel 12“ (UVP: 219,99 Euro) bereits Modelle mit Zwölf-Zoll Rädern. Auch möglich sind Zwischengrößen mit 14 Zoll Radgröße, wie sie Early Rider im Programm führt. Bei der Auswahl der Räder sollte darauf geachtet werden, dass die Geometrie und die Komponenten für Kinder optimiert sind. Dazu zählen beispielsweise kindgerechte Bremsgriffe mit kurzem Hebelstand für kleine Hände, überdurchschnittlich breite Reifen für Komfort und Fahrstabilität sowie geprüfte Reflektoren.

Hand- oder Rücktrittbremse?

Eine Rücktrittbremse kommt bei manchen Kinderrädern neben Handbremsen auch noch immer zum Einsatz. Sie benötigt weniger Kraftaufwand im Vergleich zur Handbremse und lässt sich intuitiv vom Kind bedienen. „Wir verbauen zusätzlich zur Rücktrittbremse eine hochwertige Cantilever-Felgenbremse am Vorderrad zum spielerischen Erlernen der Wirkung einer Handbremse. Kinder sind im Umgang mit solchen Bremsen noch ungeübt und besonders in Schrecksekunden nicht in der Lage, die Bremskraft zu dosieren, was zu Stürzen führen kann. Deshalb ist sie nur eine Ergänzung zur Rücktrittbremse“, erläutert Meitler. In Gefahrensituationen bremst das Kind vornehmlich meist mit den Füßen und das Bremsverhalten erst mit der Zeit intuitiv gelernt wird. Bei sportlicheren Modellen verbaut Puky jedoch nur zwei Handbremsen. Diese sind bei den Modellen der LS-Pro-Serie sogar verschiedenfarbig, damit die Kinder die Vorder- und Hinterradbremse nicht verwechseln. Auch Scheibenbremsen sind an manchen Kinderrädern mittlerweile verbaut. Argumente pro Handbremse sind beispielsweise das geringere Gewicht und die bessere Dosierbarkeit der Bremse. Da bei größeren Rädern für Jugendliche meist nur Handbremsen verbaut sind, entfällt außerdem die Notwendigkeit einer späteren Umstellung.

Mit Riemen, aber ohne Licht

Dass Kinder auch von anderen Radtrends profitieren können, beweist Early Rider: Die Briten verbauen an ihren Kinderrädern durchweg einen Riemenantrieb von Gates anstatt einer Kette. „Mal ehrlich: Wie oft wird ein Kinderrad geputzt? Durch den Riemen ist der Antrieb besonders wartungsarm und läuft reibungslos. Ein Vorteil für putzunwillige Eltern“, sagt Frank Schneider vom Riemenhersteller Gates. Preislich spielen die Räder allerdings in einer anderen Liga: 479 Euro kostet das „Belter 16“. Und das ganz ohne Schaltung, denn von der wird zumindest beim Fahren im alltäglichen Verkehr abgeraten, da die Kinder zu stark überfordert werden – wobei es mittlerweile Kinder-Mountainbikes gibt, die über eine Schaltung verfügen. Wichtiger sind hingegen dicke Lenkerpolster und Sicherheits-Lenkergriffe. Auch ein robuster Rahmen sowie hochwertige Bauteile für eine lange Lebensdauer sind entscheidend, damit eventuelle jüngere Geschwister auch noch Akku-Leuchte an Kinderfahrradetwas davon haben. „Hochwertige Kinderfahrräder erzielen einen hohen Wiederverkaufswert“, weiß Meitler. Übrigens: Eine StVO-konforme Beleuchtung braucht es an Kinderrädern nicht und viele Modelle haben diese auch nicht. Bei Kinderrädern handelt es sich rechtlich um Spielfahrräder, die nicht auf der Fahrbahn verwendet werden dürfen. Kinder in diesem Alter fahren in der Regel auf dem Gehweg. Gerade in der dunklen Jahreszeit ist fehlendes Licht allerdings ein Sicherheitsrisiko. Deshalb sind kleine LED-Leuchten (z. B. „Ixon Core“ von Busch & Müller, UVP: 79,90 Euro) oder ein Helm mit integriertem Rücklicht (z. B. „Smiley 2.1“ von Abus (UVP: 34,95 Euro) als zusätzliches Geschenk empfehlenswert.

Thomas Geisler | pressedienst-fahrrad

Doch leider schaut die Realität in weihnachtlichen Wohnzimmern anders aus. Es geht nicht um die neuesten Bikes, sondern um die meisten Bits. Das ärgert pd-f-Gründer Gunnar Fehlau. Hier finden Sie seinen Kommentar: Kommentar:Bikes statt Bits!

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