50 Jahre Vaude: fair, nachhaltig, innovativ
Am Anfang war der Rucksack
In den 1970er-Jahren war der Begriff „Outdoor“ noch unbekannt: Abenteurer:innen unternahmen ihre Expeditionen ohne Funktionskleidung und schliefen auf Luftmatratzen mit Blumenmustern in Stangenzelten, die sonst im Urlaub am Gardasee aufgebaut wurden. Es war in dieser Zeit, 1974, als Albrecht von Dewitz sein Ein-Mann-Unternehmen gründete, das er in Anlehnung an die Initialen seines Nachnamens Vaude nannte. Zunächst entwickelte und verkaufte er Rucksäcke für den Bergsport und bald folgten weitere Produkte für diesen Bereich, beispielsweise Zelte und Schlafsäcke. Dank der Qualität und des innovativen Designs konnte sich Vaude schnell auf dem Markt etablieren. Das Sortiment wurde mit der Zeit um technische Outdoor-Bekleidung und Accessoires erweitert. Mit diesem Portfolio hat sich Vaude als Komplettanbieter für Berg- und Freizeitsport- sowie Outdoor-Ausrüstung positioniert. Wann der Einstieg in den Fahrradbereich begann, darüber herrscht ein wenig Uneinigkeit. Eine erste Fahrradtasche soll bereits Ende der 1970er-Jahre gezeigt worden sein, eine richtige Serienfertigung von Fahrradprodukten gab es Ende der 1980er-Jahre. Mittlerweile umfasst das Angebot für Fahrradfans Bekleidung für Mountainbike, Alltag, Gravel und Rennrad sowie Schuhe, Taschen und Rucksäcke. „Der Bereich Bike-Sports erbringt knapp 40 Prozent unseres Umsatzes, und Radfahren ist mittlerweile ein fester Bestandteil unseres Unternehmens“, sagt Benedikt Tröster von Vaude.
Nachhaltigkeit als zentrales Unternehmensziel
Umweltfreundliches und nachhaltiges Handeln spielt bei Vaude schon immer eine wichtige Rolle. Bereits 1994 gründete das Unternehmen das Ecolog-Recycling-Netzwerk, mit dem Outdoor-Bekleidung recycelt werden kann. Weitere Schritte folgten: 2001 führten die Tettnanger ein Umweltmanagementsystem ein und ließ sich nach EMAS (Eco Management and Audit Scheme) zertifizieren. Das 2010 eingeführte „Green-Shape“-Label kennzeichnet umweltfreundlich hergestellte Produkte und setzt auf PFC-freie Beschichtungen sowie Stoffe, die aus recycelten Materialien wie zum Beispiel Fischernetzen, PET-Flaschen oder Kaffeesatz gefertigt werden. Mit dem „Rethink“-Konzept treibt Vaude die Bemühungen für eine textile Kreislaufwirtschaft weiter voran.
Um seine ambitionierten Ziele zu erreichen, verfolgt das Unternehmen seit vielen Jahren eine konsequente Nachhaltigkeits-Strategie. „Wir haben uns freiwillig zu wissenschaftsbasierten Klimazielen verpflichtet und werden unsere Emissionen weiter so stark reduzieren, dass wir messbar dazu beitragen, die globale Erwärmung auf 1,5 °C zu beschränken“, sagt Tröster. Bis zum Jahr 2040 will das Unternehmen „Net Zero“ erreichen.
Stark am Standort: soziales Engagement
Vaude ist Mitglied der Fair Wear Foundation mit Leader-Status und engagiert sich für faire Arbeitsbedingungen in der gesamten Lieferkette. Das Unternehmen setzt bewusst auf den Standort in Tettnang, in dem sich der Firmensitz sowie die Manufaktur befinden, in der Radtaschen, Taschen und Rucksäcke hergestellt werden. Soziale Verantwortung wird bei Vaude großgeschrieben – die 650 Mitarbeiter:innen profitieren unter anderem von betrieblicher Gesundheitsförderung, Weiterbildungsangeboten und flexiblen Arbeitszeitmodellen. „Wir legen großen Wert auf Vielfalt und Lebensqualität“, betont Antje von Dewitz, die 2009 die Geschäftsleitung von ihrem Vater übernommen hat. „Unsere Verantwortung gegenüber der Umwelt und den Menschen ist tief in unserer Unternehmenskultur verankert.“
Blick in die Zukunft
Vaude gilt als grüner Vorreiter in der Branche. „Wir haben gezeigt, dass es möglich ist, erfolgreich zu wachsen und gleichzeitig Ressourcenverbrauch und CO2-Ausstoß zu verringern“, sagt von Dewitz. Auch in den kommenden Jahren werde das Unternehmen weiter auf nachhaltige Lösungen setzen und den ökologischen Fußabdruck verkleinern.