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Schmerzfrei Radfahren – Die Satteleinstellung macht's

Viele Radfahrer:innen fahren mit einem falsch eingestellten Sattel. Und das verursacht Schmerzen. Der pressedienst-fahrrad erklärt Ursachen und Hintergründe und zeigt, wie Sie die richtige Einstellung für den Alltag finden.
Sattelhöhe einstellen: Die Sattelmuffe mit dem richtigen Schlüssel lösen (oft sitzt hier auch ein Schnellspannhebel), dann lässt sich die Sattelstütze im Sattelrohr auf und ab schieben. Achtung: Endmarkierung beachten - nicht zu weit ausziehen.https://www.pd-f.deImpressum / Imprint: pressedienst-fahrrad, Gunnar Fehlau, Ortelsburger Str. 7, 37083 Göttingen, Germany, T: 0049(0)551/5031545, M: 0049(0)171/4155331, F: 0049(0)551/5031457, gf@pd-f.de, www.pd-f.de Quelle/Source [´www.pd-f.de / Arne Bischoff´]
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Stand: Oktober / 2024

Die Sitzposition vieler Radfahrer:innen ist ungesund und bereitet Unwohlsein gerade auf längeren Strecken. Doch das ist leicht zu verhindern. „Ganz wichtig ist es, dass man sich persönlich auf dem Rad wohlfühlt und in der Praxis durch Ausprobieren zu seiner persönlichen Wunschposition kommt“, rät Thomas Bernds, Fahrradbauer und Gründer des Fahrradherstellers Bernds. Mit nur wenigen Handgriffen können Radfahrende eine bequeme, schmerzfreie Sattelposition erreichen, die zudem ein effizienteres Treten ermöglicht. Dabei handelt es sich nicht um Zauberei, sondern um ein paar Tipps, die man einfach zu Hause umsetzen kann. Die nachfolgenden Erklärungen richten sich deshalb in erster Linie an Alltags- und Gelegenheitsfahrer:innen. Langstreckenradfahrer:innen, Radfahrer:innen mit chronischen Schmerzen oder auch sportliche Radler:innen, egal ob auf Rennrad oder Mountainbike, sollten eine „Bikefitting“-Ergonomieberatung bei spezialisierten Händler:innen oder Hersteller in Betracht ziehen bzw. eine erste Grundeinstellung mit der speziellen „Fitting-Box“ von Ergon vornehmen.

Schmerzursache eins: Sattel zu niedrig

Für Radeinsteiger:innen und Gelegenheitsfahrer:innen ist die Versuchung groß, den Sattel besonders tief einzustellen. Das verspricht Sicherheit, weil die Füße im Gefahrenfall schneller und sicher am Boden sind. Bei einer zu niedrigen Sattelposition wird das Knie jedoch stark angewinkelt. Dadurch erhöht sich der Druck auf die Gelenke, die Muskulatur ermüdet schneller. Selbst Schmerzen am Gesäß, der Wirbelsäule oder den Füßen können im zu niedrigen Sattel ihre Ursache haben.
Dennoch gilt: Eine zeitweise geringfügig niedriger eingestellte Sattelposition ist im Winter durchaus ratsam, da sie mehr Sicherheit bei Fahrten auf rutschigem Untergrund vermittelt.

Eine Person sitzt mit angewinkelten Knien auf einem E-Bike.
Eine Person sitzt mit angewinkelten Knien auf einem E-Bike.Falsch! Ist der Sattel zu niedrig, wird das Knie beim Pedalieren extrem angewinkelt.https://www.pd-f.deImpressum / Imprint: pressedienst-fahrrad, Gunnar Fehlau, Ortelsburger Str. 7, 37083 Göttingen, Germany, T: 0049(0)551/5031545, M: 0049(0)171/4155331, F: 0049(0)551/5031457, gf@pd-f.de, www.pd-f.de Quelle/Source [´www.pd-f.de / Arne Bischoff´]
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Schmerzursache zwei: Sattel zu hoch

Weil sich die Kraftübertragung leichter anfühlt und die Sitzposition „sportlicher“ wirkt, neigen vor allem ambitionierte Radfahrer:innen dazu, den Sattel etwas höher zu justieren. So verschiebt sich der Druckpunkt beim Pedalieren von den Fußballen auf die Zehen bzw. Fußspitzen. Dabei werden Nervenbahnen eingeengt, was taube Zehen verursacht. „Ein zu hoch eingestellter Sattel erhöht zudem den Druck im Genitalbereich, weil man versucht, durch eine Beckenrotation nach vorne die Probleme auszugleichen“, beschreibt Lothar Schiffner vom Ergonomiespezialisten Ergon das Problem. Durch ein verstärktes seitliches Abkippen des Beckens könne zudem die Bandscheibe sehr stark komprimiert werden. Im Alltag mit häufigen Stopps und Starts befördert ein größerer Sattelauszug Unsicherheitsgefühle, da der Abstand zum Boden vergrößert ist.

Eine Person fährt ein Fahrrad und streckt das linke Bein komplett durch, um treten zu können.
Eine Person fährt ein Fahrrad und streckt das linke Bein komplett durch, um treten zu können.Falsch! Sattel zu hoch, Knie gestreckt, nur die Zehenspitzen sind auf dem Pedal, die Hüfte rotiert beim Pedalieren stark.https://www.pd-f.deImpressum / Imprint: pressedienst-fahrrad, Gunnar Fehlau, Ortelsburger Str. 7, 37083 Göttingen, Germany, T: 0049(0)551/5031545, M: 0049(0)171/4155331, F: 0049(0)551/5031457, gf@pd-f.de, www.pd-f.de Quelle/Source [´www.pd-f.de / Arne Bischoff´]
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Schmerzursache drei: Sattelneigung

Um den Druck auf das Schambein zu verringern, neigen manche Radfahrer:innen ihre Sattelspitze nach unten. Das geht allerdings zu Lasten der Rumpf- und Armmuskulatur. Man bekommt das Gefühl, vom Sattel zu rutschen. Rücken, Arme und Hände müssen zusätzliche Stützarbeit übernehmen: Schmerzen sind die häufige Folge. Kippt man den Sattel weit nach hinten, kann man mit Fuß- und Rückenschmerzen sowie Verspannungen am Hüftbeuger rechnen. Der Sattel sollte deshalb möglichst waagrecht auf dem Rad montiert sein und nur um Nuancen individuell geneigt werden. Ist diese Position unangenehm, ist das ein deutliches Zeichen, nach einem anderen Sattel Ausschau zu halten.

Ein klarer Fall von Satteldepression. Darauf wird sich kaum jemand wohlfühlen, weil ein Teil der Beinarbeit dafür gebraucht wird, den Po nach hinten/oben zu schieben, um nicht aus dem Sattel zu rutschen.https://www.pd-f.deImpressum / Imprint: pressedienst-fahrrad, Gunnar Fehlau, Ortelsburger Str. 7, 37083 Göttingen, Germany, T: 0049(0)551/5031545, M: 0049(0)171/4155331, F: 0049(0)551/5031457, gf@pd-f.de, www.pd-f.de Quelle/Source [´www.pd-f.de / Arne Bischoff´]
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Eine Person öffnet die Klemmung der Sattelstütze im Fahrradrahmen, um die Sattelhöhe einzustellen.
Eine Person öffnet die Klemmung der Sattelstütze im Fahrradrahmen, um die Sattelhöhe einzustellen.Sattelhöhe einstellen: Die Sattelmuffe mit dem richtigen Schlüssel lösen (oft sitzt hier auch ein Schnellspannhebel), dann lässt sich die Sattelstütze im Sattelrohr auf und ab schieben. Achtung: Endmarkierung beachten - nicht zu weit ausziehen.https://www.pd-f.deImpressum / Imprint: pressedienst-fahrrad, Gunnar Fehlau, Ortelsburger Str. 7, 37083 Göttingen, Germany, T: 0049(0)551/5031545, M: 0049(0)171/4155331, F: 0049(0)551/5031457, gf@pd-f.de, www.pd-f.de Quelle/Source [´www.pd-f.de / Arne Bischoff´]
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Lösung: Sattel richtig einstellen

Wer sich nun auf die Suche nach der passenden Satteleinstellung begibt, braucht zwei Werkzeuge: eine Wasserwaage und einen Inbusschlüssel bzw. alternativ ein Multitool. Bevor die passende Sattelhöhe eingestellt wird, stellt man zuerst die Sattelneigung in die Waagrechte. Dazu löst man die Verschraubung des Sattels in der Sattelstütze, legt eine Wasserwaage auf den Sattel, richtet ihn aus und zieht ihn wieder fest. Um zu überprüfen, ob das Fahrrad geradesteht, legen Sie die Wasserwaage zuvor auf den Boden neben das Fahrrad.

Richtige Sattelhöhe bestimmen

Als nächstes wird die Sattelhöhe bestimmt: Als Richtwert für den Gelegenheitsradler:innen eignet sich die sogenannte Fersenmethode, da sie ohne weitere Messgeräte auskommt. Man braucht allerdings am besten eine:n Helfer:in, der oder die einen festhält, alternativ kann man sich an eine Wand lehnen. Radfahrende setzen sich auf den Sattel und das Pedal steht am tiefsten Punkt. Die Ferse wird auf das Pedal gestellt und das Knie sollte nun durchgedrückt sein. Erreicht die oder der Fahrende das Pedal nicht, muss der Sattel tiefer gestellt werden. Ist das Knie noch leicht gebeugt, muss man den Sattel höherstellen. Dafür wird die Schraube bzw. der Schnellspanner an der Sattelstütze geöffnet und die Sattelstütze nach Bedarf verschoben. Sattelstützen mit einer aufgedruckten Skala sind hilfreich, um schnell die passende Einstellung zu finden. Wenn jetzt zusätzlich die Wirbelsäule zusammen mit der Beckenposition ein natürliches Hohlkreuz ergibt, sind Sie auf dem richtigen Weg. Haben Sie aber einen Rundrücken, steht das Becken falsch. Die Wirbelsäule kann nicht mehr „einfedern“ und Schmerzen treten auf. Wer Unterstützung bei der Einstellung braucht, kann die „Fitting-Box“ von Ergon nutzen. .„Dabei wird mit Hilfe einer Wasserwaage, einem Lot, diversen Messschablonen und einer detaillierten Anleitung je nach Fahrstil die passende Sitzposition ermittelt. Vorkenntnisse werden nicht vorausgesetzt, einzig man muss die eigene Schritthöhe wissen“, so Schiffner. Diese messen Sie, indem Sie sich ohne Schuhe mit dem Rücken an die Wand stellen und ein Buch zwischen den Beinen nach oben ziehen. Die Schritthöhe ist der Abstand von Boden bis Buchrücken.

Hilfreiche Informationen zur richtigen Satteleinstellung werden von manchem Hersteller gleich mitgeliefert.https://www.pd-f.deImpressum / Imprint: pressedienst-fahrrad, Gunnar Fehlau, Ortelsburger Str. 7, 37083 Göttingen, Germany, T: 0049(0)551/5031545, M: 0049(0)171/4155331, F: 0049(0)551/5031457, gf@pd-f.de, www.pd-f.de Quelle/Source [´www.pd-f.de / Arne Bischoff´]
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Ein Mann misst an einem E-Bike mit einem Maßband den Abstand zwischen Sattel und Tretlager.
Ein Mann misst an einem E-Bike mit einem Maßband den Abstand zwischen Sattel und Tretlager.Der Abstand zwischen Sattel und Tretlager muss mit der Beinlänge korrspondieren, klar. Aber auch die Kurbellänge spielt dabei ein Rolle.https://www.pd-f.deImpressum / Imprint: pressedienst-fahrrad, Gunnar Fehlau, Ortelsburger Str. 7, 37083 Göttingen, Germany, T: 0049(0)551/5031545, M: 0049(0)171/4155331, F: 0049(0)551/5031457, gf@pd-f.de, www.pd-f.de Quelle/Source [´www.pd-f.de / Arne Bischoff´]
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Richtige Sattelposition finden

Wenn die Größe passt, geht es an die Feinjustage, z. B. bei der Sattelposition. Dafür wird die Tretkurbel waagrecht ausgerichtet. Der/die Radfahrende setzt sich auf das Rad und begibt sich in die optimale Pedalierposition. Der Fußballen steht dabei auf Höhe der Pedalachse, das Knie ist am tiefsten Punkt leicht angewinkelt. Im Idealfall sollte nun das Lot von der Kniescheibe durch die vordere Pedalachse verlaufen. „Ist dies nicht der Fall, muss der Sattel am Gestell wenige Millimeter nach vorne bzw. hinten verrückt werden“, rät Schiffner. Abschließend die Sattelhöhe nochmals überprüfen und beim Verschieben und Festziehen die waagrechte Neigung des Sattels beibehalten sowie die Schrauben nach den Drehmomentangaben anziehen. Nach diesen einfachen Handgriffen kann die Fahrt losgehen.

Ein Mann platziert eine kleine Wasserwage auf dem Sattel eines Fahrrads, um die Neigung zu überprüfen.
Ein Mann platziert eine kleine Wasserwage auf dem Sattel eines Fahrrads, um die Neigung zu überprüfen.Es kann individuell auch etwas anders sein, aber meist ist die Sattelnase waagerecht ausgerichtet.https://www.pd-f.deImpressum / Imprint: pressedienst-fahrrad, Gunnar Fehlau, Ortelsburger Str. 7, 37083 Göttingen, Germany, T: 0049(0)551/5031545, M: 0049(0)171/4155331, F: 0049(0)551/5031457, gf@pd-f.de, www.pd-f.de Quelle/Source [´www.pd-f.de / Arne Bischoff´]
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Wenn die Halterung (der Kloben) gelöst ist, lässt sich der Sattel darin vor und zurück schieben - ein wichtiger Bestandteil der korrekten Satteleinstellung.https://www.pd-f.deImpressum / Imprint: pressedienst-fahrrad, Gunnar Fehlau, Ortelsburger Str. 7, 37083 Göttingen, Germany, T: 0049(0)551/5031545, M: 0049(0)171/4155331, F: 0049(0)551/5031457, gf@pd-f.de, www.pd-f.de Quelle/Source [´www.pd-f.de / Arne Bischoff´]
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„Ein paar kleine Handgriffe können viel bewegen. Wer beim Radfahren schnell Schmerzen am Gesäß, in den Beinen oder im Rücken bekommt, sollte einmal die Sitzposition überprüfen.“
Thomas Geisler
Redakteur

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